Das PDF ist nicht zu ersetzen

Das ergaben Umfrage und Live-Poll am Geschäftsberichte-Symposium 2022. Die Aussage wird nun von der jüngsten Studie «Online Report Perspektiven» (ORP) gestützt.

Das PDF, im Reporting so patent wie ein Stuhl.

Stagnation beim Online Reporting

Das Standard-Format von Geschäftsberichten bleibt das PDF. Und: Der Anteil der Unternehmen, die einen Online-Bericht anbieten, ging leicht zurück. Dieses überraschende Ergebnis förderte die Studie ORP '22 zutage.

ORP wird vom Center for Research in Financial Communication an der Universität Leipzig herausgegeben zusammen mit NeidhartSchön, mms solutions und weiteren Partnern.

Die Studie ist eine systematische Analyse der Online-Geschäftsberichte der jeweils 50 grössten börsennotierten Unternehmen in Deutschland und der Schweiz. Sie wird seit 2016 jährlich durchgeführt.

Bestellen Sie die Studie und lesen Sie mehr über deren Erkenntnisse. So erfahren Sie zum Beispiel auch, dass der Geschäftsbericht in der Unternehmenskommunikation kaum statt findet.

Das PDF in der Praxis

NeidhartSchön hat das PDF am Geschäftsberichte-Symposium 2022 zur Diskussion gestellt. Eine Online-Befragung und der Live-Poll am Symposium bestätigen Beobachtungen der Profis von NeidhartSchön, bringen aber auch verbreitete Vorstellungen über den Fortschritt der Digitalisierung in der Berichterstattung ins Wanken.

Das PDF bleibt, sagen 88 Prozent

Das PDF bleibt ständiger Begleiter im Reporting: Auf die Frage, was der Stellenwert des PDFs in 1–2 Jahren sei, antworteten rund 80 Prozent der Befragten*, dass dieser gleich wichtig sein wird wie heute. Nur etwa 5 Prozent fanden, das PDF werde entweder wichtiger werden oder an Bedeutung verlieren. Die Entscheidungsfrage, ob das PDF mehr oder weniger unverändert im Einsatz bleibt, beantworteten 88 Prozent mit Ja.

Dabei stiftet das PDF in der Berichterstattung der Unternehmen vielfältigen Nutzen. Wie die nachfolgende Darstellung der Antworten zeigt.

Barrierefreiheit ist ein Thema

Das Drucken (oder die Druckfähigkeit) von PDFs scheint nach wie vor das dominierende Kriterium. Was eine überraschend Erkenntnis für das Team von NeidhartSchön ist, welches während der letzten Saison einen Schub bei den Online-Berichten verzeichnete. Interessant ist auch, dass für immerhin einen Drittel der Befragten die Barrierefreiheit von Publikationen ein Thema ist. Und so präsentiert sich die Rangliste der Wünsche, wie ein PDF sein soll:

  1. einer Drucksache gleich, attraktiv gestaltet sein (70 Prozent)
  2. automatisiert aus dem Inhalt der Website generiert werden können (56 Prozent)
  3. auf A4 Hochformat druckbar sein (48 Prozent)
  4. angereichert sein mit multimedialen und interaktiven Elementen zur Steigerung der User Experience (33 Prozent)
  5. barrierefrei sein für User mit Sehbehinderung (33 Prozent)
  6. Querformat haben für das Lesen am Desktop-Bildschirm (4 Prozent)
  7. andere Eigenschaften haben (4 Prozent)

Etwa die Hälfte der Befragten finden, dass das PDF vielen Ansprüchen genügt. Danach gefragt, warum das PDF an Bedeutung gewinnt, antworteten sie:

  • weil wir die multimedialen Möglichkeiten des PDFs stärker nutzen und uns dies genügt, z. B. durch Anreicherung mit interaktiven Elementen und Bewegtbild (40 Prozent)
  • weil wir festgestellt haben, dass der Online-Report (Website, Full-HTML) zu wenig Beachtung findet (33 Prozent)
  • weil wir die Detailinformationen ohnehin nur als PDF zur Verfügung stellen und sich der Mehraufwand für die Online-Umsetzung nicht auszahlt (33 Prozent)
  • aus anderen Gründen (13 Prozent)

Währenddessen führt die andere Hälfte der Befragten ihre Gründe an, warum das PDF an Bedeutung verliert:

  • weil der Online-Report (Website, Full-HTML) bei uns ins Zentrum rückt (56 Prozent)
  • weil die Imagekommunikation wichtiger wird mit Einsatz von Video und Animationen (56 Prozent)
  • weil die regulatorisch eingeforderte Berichterstattung maschinenlesbar abgewickelt wird, Stichwort ESEF/XBRL (50 Prozent)
  • aus anderen Gründen (6 Prozent)
Antwort auf die Frage, wie Unternehmen nächstes Jahr ihren Geschäftsbericht als PDF präsentieren
Wie präsentieren Unternehmen ihren Geschäftsbericht nächstes Jahr? Ergebnisse Live-Poll (v.l.n.r.): Automatisiertes PDF aus Webinhalten, PDF ab Druckvorlage, PDF aus Webinhalten gestalterisch optimiert.

PDF first herrscht vor

Das Ergebnis des visualisierten Live-Polls (siehe Foto) macht sichtbar, dass die Denkweise «PDF first» weiterhin vorherrscht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentieren ihr PDF nächstes Jahr hauptsächlich konventionell ab Druckvorlage, die Minderheit gibt sich mit einem automatisiert genierten PDF ab Webinhalten zufrieden oder will dieses generierte PDF gestalterisch optimieren.

*
Die Ergebnisse stammen aus einer nicht repräsentativen Umfrage von NeidhartSchön im Rahmen des 13. Geschäftsberichte-Symposiums im Juni 2022. An der Online-Umfrage und am Live-Poll haben rund 50 Personen teilgenommen.

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.