SoftwareONE: Vorbereitung auf ein Going Public

Wie die Herausforderung eines professionellen Reportings bei SoftwareONE gemeistert wird.

Bei einem IPO werden erstmalig Aktien eines Unternehmens interessierten Anlegern öffentlich zum Kauf angeboten. Damit einher geht die Anforderung, eine professionelle Berichterstattung nach strikten Vorgaben des Regulators zu realisieren. Der Aufbau stellt von der Finanzberichterstattung über die Erstellungsprozesse bis zur pünktlichen Publikation erhebliche Herausforderungen an die publizierenden Unternehmen. Wie bewältigt man dieses Großprojekt?

Olivier Neidhart (N), Geschäftsführer der mms solutions und Anbieter des Publishingsystems ns.publish, spricht mit Patrick Zuppiger (Z), Chief Communications Officer von SoftwareONE, die im Jahr 2019 in der Schweiz erfolgreich an die Börse gegangen sind.

N: Herr Zuppiger, sind Sie zufrieden mit dem IPO?

Z: Wir sind sehr zufrieden, danke. Wir haben uns im Vorfeld des Börsengangs gut darauf vorbereitet, um den verschiedenen Anforderungen neuer Anspruchsgruppen möglichst gerecht zu werden. Dies ist natürlich ein Prozess, und wir sind bestrebt, uns ständig zu verbessern.

N: Welches waren bei Ihnen die Argumente pro IPO?

Z: Dieser Schritt wurde von langer Hand geplant, und wir haben schon vor einigen Jahren begonnen, SoftwareONE kapitalmarktfähig zu machen. Weiter spielte der Wunsch für liquide Aktien eine Rolle, was gut für die Mitarbeitenden ist, andererseits aber auch für die Großaktionäre, wobei die Gründungsaktionäre immer noch rund 29% aller ausstehenden Aktien halten.

N: Hat sich Ihre Berichterstattung aufgrund des IPOs verändert?

Z: Allein die regulatorischen Bedingungen, wie z.B. das Erfordernis, einen Corporate-Governance-Report inkl. Compensation-Report zu erstellen, hatten einen Einfluss auf die Berichterstattung. Zudem hat sich SoftwareONE an eine gängige Berichterstattungspraxis ange nähert, um den Bedürfnissen von neuen Anspruchsgruppen, wie z.B. Medien und neuen Investoren, zu entsprechen. Im Normalfall berichten wir über die Ergebnisse von SoftwareONE zwei Mal im Jahr, wobei ein Report in Kombination mit einem Pressebericht und einer Präsentation veröffentlicht wird.

N: Was waren die größten Herausforderungen im Zuge des Going Public?

Z: Die größte Herausforderung war und ist es, neue Verantwortlichkeiten und Prozesse aufzusetzen, damit die Berichterstattung allen Ansprüchen genügt – vor allem jenen von externen Parteien, die neu ein Interesse an SoftwareONE haben. Dies beinhaltet Medienschaffende, Analysten, Neuaktionäre, aber auch Proxyberater.

N: Was haben Sie gelernt und würden Sie einem Unternehmen, das jetzt ein IPO plant, dringend empfehlen?

Z: Es ist wichtig, sich diesen Schritt gut zu überlegen und alle Vorkehrungen zu treffen, kapitalmarktfähig zu werden. Dabei sollte auch frühzeitig bedacht werden, dass neue rechtliche und kommunikative Anforderungen auf einen zukommen, die von jemandem bewältigt werden müssen. Wichtig ist auch eine realistische Ressourcenplanung und die Wahl kompetenter Partner.

N: Haben Sie sich bewusst für eine Reportingstrategie entschieden?

Z: Ja. Als weltweit führender Anbieter von Plattformen, Lösungen und Services mit 30-jähriger Erfahrung im Software- und Technologieumfeld war für uns eine Online-first-Lösung naheliegend.

N: Wo und wie im Konzern sind Reporting und IR bei Ihnen nunmehr konkret aufgehängt?

Z: In Zusammenarbeit mit unserem Finanzteam, welches für die finanzielle Berichterstattung zuständig ist, ist das Kommunikations- und Investor-Relations-Team zuständig für das Reporting. Dabei berichten wir an unseren CEO, Dieter Schlosser. Vorher war der Berichterstattungsprozess mehr heitlich getrieben von der Finanzfunktion.

N: Welche Projektorganisation haben Sie gewählt und wer entscheidet?

Z: Das Projekt wird wie bereits angesprochen von dem Kommunikations- und Investor Relations-Team in enger Zusammenarbeit mit der Finanzfunktion geführt. In einem Team von fünf Leuten ist es nicht so schwierig, den Überblick zu behalten, da sich für ein erfolgreiches Gelingen alle gegenseitig unterstützen.

N: Welche Rolle spielen Partner im Erstellungsprozess, z.B. Agentur?

Z: Gerade in einer Anfangsphase, wo alles neu ist, waren wir dankbar über externe Partner, die uns mit ihrem Knowhow und ihrer langjährigen Erfahrung tatkräftig unterstützt haben. Dabei spielt neben der inhaltlichen Begleitung natürlich ein verlässliches Publishing-System wie jenes von mms solutions eine wichtige, zentrale Rolle, zumal die Dienstleister uns erfah rene Spezialisten, welche uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, zur Ver fügung stellen.

N: Was werden Sie verändern?

Z: Wir haben keine konkreten Pläne, etwas zu verändern. Doch es ist wichtig, nach dem Erstellen eines Reports mit allen involvierten Parteien kurz Rückschau zu halten, um sich ständig verbessern zu können.

N: Herr Zuppiger, ganz herzlichen Dank für Ihre interessanten Einblicke aus erster Hand.

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