«Unique Content» statt «AI Slop»
KI wird zunehmend für die Auswertung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten genutzt. Dadurch wachsen die Ansprüche sowohl an den Inhalt der Reports als auch an die zur Veröffentlichung verwendete Technik.

KI löst Suchmaschinen für die Internetrecherche ab und LLMs (Large Language Models) kommen immer häufiger in digitalen Analysetools zur Anwendung. LLMs greifen auf alle möglichen Informationen im Internet zu. Es gilt zu berücksichtigen, welche Quellen die Sprachmodelle bevorzugen.
Danach sucht die KI
Hochwertiger Inhalt ist für KI-Zugriffe oft gesperrt (z. B. Wirtschaftsmedien). Unternehmen können diese Tatsache zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie selbst guten Content bereitstellen.
Denn was für den Menschen immer schwieriger wird, ist für die KI leichter: die Unterscheidung zwischen «AI Slop» (TA vom 19.7.25) und vertrauenswürdigem Inhalt. Neben der traditionellen SEO gewinnt in der Online-Kommunikation zunehmend Generative Engine Optimization (GEO) an Bedeutung.

Unique Content
Promptgerecht aufbereiteter Webcontent erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die KI auf der Unternehmenswebsite und nicht bei externen Quellen bedient.
Promptgerecht heisst zunächst – was für die SEO schon lange gilt – Inhalte des Online-Reports zu verlinken, zum Beispiel mit einer FAQ-Seite, einem Glossar oder mit anderen weiterführenden Inhalten im Report selbst oder auf der eigenen Corporate Website.
Prägnante, klar verständlich formulierte Aussagen im Bericht sind von der KI bevorzugte Antworten auf mögliche Fragen von KI-Usern. Mit inhaltlicher Breite und Tiefe aus verschiedenen Perspektiven sollen möglichst viele Abfragen für KI-Konversationen bedient werden können. Auch Zusammenfassungen und Inhaltsverzeichnisse sind für die GEO wichtig.
Um die Spreu vom Weizen zu trennen, sucht KI nach «Unique Content» und vermutet diesen im Umfeld von Zitaten von Experten und Stakeholdern, hochwertigen Infografiken, Videos und Podcasts sowie von Menschen erstellten Inhalten mit journalistischem Anspruch.
Datenhoheit behalten
Online-Reports und maschinenlesbare Geschäftsberichte tragen dazu bei, dass Unternehmen die Hoheit über die Verwendung ihrer Daten behalten und verhindern, dass die KI auf externe Quellen ausweicht.
Für Maschinen gut lesbar sind Zahlen, die auf der Website im Format HTML oder XHTML veröffentlicht werden. Wenn sie mit Metadaten über die Standards der Rechnungslegung versehen sind, können sie von der KI richtig eingeordnet werden.
Ab 2027 vereinheitlicht der European Single Access Point (ESAP) den Zugang zu geprüften Unternehmens-, Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen in ganz Europa. Dann wird XBRL-Tagging für noch viel mehr Unternehmen zur Pflicht (mms, 8.8.25).
KI im Wertschöpfungs-Prozess
KI spielt nicht nur eine Rolle bei der Analyse, sondern auch bei der Erstellung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten. Es beginnt bei der Planung und der Datenaggregierung und endet bei der Wirkungsmessung (siehe Abbildung).
Seit dem Launch von ChatGPT hat sich das Team von NeidhartSchön intensiv mit der Evaluation und praktischen Anwendung von KI-Tools beschäftigt und einen systematischen Wissenstransfer etabliert. Ein Reglement für den Einsatz von KI wurde verfasst. In der Kreation nutzen wir neben Copilot lizenzierte Tools wie Midjourney und Magnific für die Bildgenerierung und -verarbeitung. Für unsere Systeme, wie beispielsweise ns.wow, die webbasierte Plattform für Online-Berichte, sind noch für dieses Jahr KI-basierte Tools angekündigt.
Der verantwortungsvolle Einsatz von KI und Sicherheitsaspekten haben im Geschäft mit börsenrelevanten Inhalten den grössten Stellenwert. Wir sind uns absolut bewusst, dass die KI menschliches Urteilsvermögen nicht ersetzt und zufällige Antworten auf der Grundlage einer Wahrscheinlichkeitsverteilung nicht immer der Wahrheit entsprechen.
Doch die Demystifizierung der KI beginnt erst im praktischen Umgang damit. «Learn how ‹the magic› works», wie es der Rechtsexperte David Rosenthal (The Reporting Times, No. 26/2025) empfiehlt.
Dieser Artikel wurde von einem Menschen mithilfe von KI verfasst.
Weiterführende Quellen:
Whitepaper der Arbeitsgemeinschaft CommTech für PR-Praktiker mit Sitz in Hamburg: «Von SEO zu GAIO – Wie Reputation zum kritischen Erfolgsfaktor wird.»
GAIO steht für Generative AI Optimization. GAIO verfolgt im Unterschied zum oben erwähnten GEO nicht primär die Sichtbarkeit von Unternehmen in Antworten von KI als Ziel, sondern dass deren Inhalte im Sinn der Autoren wiedergegeben werden.